Ulise

25.11.2016

Mein Name ist ULISE und ich wurde in einem jener Bezirke gefunden, in denen ALBA den Auflesedienst übernommen hat. Ich war verängstigt und ließ mich nicht fangen. Einigen Leuten gelang es dann, mich mit Fressen auszutricksen und in den Innenhof eines Hauses zu locken. Ehe ich mich versah, hatten sie die Tür verschlossen und ich war gefangen.

Die Polizei wurde benachrichtigt und dann kamen die ehrenamtlichen Helfer von ALBA, um mich abzuholen. Seitdem lebe ich im ALBA-Tierheim. Noch habe ich grosse Angst und deswegen bin ich zu einer sehr sympathischen und umgänglichen Galgo-Hündin mit in den Zwinger gekommen, um von ihr zu lernen. 

Die Trainerinnen Sara und Violeta arbeiten zweimal die Woche mit mir und ich mache langsam Fortschritte. Gebt mir noch ein wenig Zeit und ich werde ein zutraulicher Hund.

Kommst du, um mich zu besuchen, damit ich auch den Umgang mit den Menschen besser lernen kann? Menschen, die mich umsorgen und streicheln, täten mir gut.

Ulise ist geimpft, kastriert und auf Leishmaniose und Ehrlichiose negativ getestet worden.

8 April 2018 -

Wie Ihr seht, ist Ulise immer noch in unserem Tierheim. Da unsere Trainerinnen mit vielen, ängstlichen Hunden arbeiten müssen und die Umstände im Tierheim für eine Therapie nicht die besten sind, machen sie nur langsame Fortschritte.

Violeta ist eine der Hundetherapeutinnen bei ALBA und betreut ULISE. Sie lässt ihn berichten:

Seit ich im ALBA-Tierheim bin, habe ich erstaunliche Fortschritte gemacht. Es hat mich große Überwindung gekostet, aber ich habe begonnen, den Menschen zu vertrauen. Mit den Hunden habe ich mich immer gut verstanden. Meinen Zwinger habe ich schon mit vielen anderen geteilt und es ist wirklich so, dass die Nähe meiner Artgenossen mir sehr geholfen hat, gerade im Hinblick auf die Entwicklung meiner Beziehung zu den Menschen. Ich habe viel dadurch gelernt, dass ich mir die richtige Verhaltensweise in ganz bestimmten Situationen von meinen Artgenossen einfach abgeschaut habe.

Freudig warte ich darauf, dass die Tür meines Zwingers geöffnet wird und ich in die Waschküche des Tierheimes laufen kann, in der mich die ehrenamtlichen Mitarbeiter erwarten. Die Leckerlies, die ich dort bekomme, sind der Anreiz für mich, mich auf den Umgang mit verschiedenen Menschen einzulassen. Es sind Junge und Ältere, mal Frauen, mal Männer, und so erweitert sich stetig mein Freundeskreis.

Ich traue mich inzwischen, mich dir zu nähern, aber es fällt mir erst noch schwer, mich einfach von dir streicheln zu lassen, wenngleich ich es dann schließlich hinnehme.

Falls du lernen möchtest, was ich dir mit meiner Körpersprache sagen will und wie du eine Beziehung zu mir aufbauen kannst, lade ich dich ein mich kennen zu lernen. Du wirst sehen, dass wir lernen werden, uns zu verstehen!